Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am 18. September 2025 fand ein wichtiges Treffen des Arbeitskreises Verkehr und Lärm der Verbandsgemeinde Adenau statt. Gemeinsam mit Vertretern der Behörden, der umliegenden Verbandsgemeinden Kelberg und Vordereifel, des Nürburgrings sowie den Bürgermeistern der umliegenden Ortsgemeinden und Vertretern der Fraktionen des Verbandsgemeinderats Adenau habe ich intensiv über ein Thema gesprochen, das viele beschäftigt: den Verkehr, die Raser und Poser sowie den Lärm auf unseren Straßen und in unseren Ortschaften.
Allen Beteiligten ist das Problem hinreichend bekannt. Bereits umgesetzte Maßnahmen wurden gemeinsam evaluiert, um zu prüfen, was Wirkung gezeigt und wo noch Handlungsbedarf besteht. Darüber hinaus wurden vielschichtige weitere Maßnahmen besprochen, deren rechtliche Umsetzbarkeit jetzt von den zuständigen Behörden geprüft wird. Dabei hat jeder seinen klaren Auftrag erhalten: Die Hausaufgaben sollen über den Winter gemacht werden.
Ich möchte ehrlich sein: Eine hinreichende Verbesserung werden wir nicht über Nacht erreichen. Doch mittelfristige Aktionen und konsequente Kontrollen können helfen, die Situation spürbar zu verbessern.
Die Polizeiinspektion Adenau hat sich zum Ziel gesetzt, die Kontrollen der sogenannten Raser und Poser im kommenden Jahr weiter zu verstärken. Dies soll unter anderem durch speziell fortgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte der Kontrollgruppe der Polizeidirektion Mayen stattfinden. Auch das Ordnungsamt wird die Kontrollen erweitern und Verstöße im ruhenden Verkehr, besonders in der Stadt Adenau und am Nürburgring konsequent ahnden. Die Straßenbaulastträger und Straßenverkehrsbehörden arbeiten eng mit der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden zusammen, um zusätzliche bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu entwickeln. Gerade hier sehen die Vertreter einiger Ortsgemeinden noch Optimierungspotenzial.
Als Bürgermeister möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich eine Lanze für unsere Polizei, das Ordnungsamt und die Verkehrsbehörden brechen. Sie setzen sich intensiv dafür ein, den Verkehr auf unseren Straßen sicherer zu gestalten und den sogenannten „schwarzen Schafen“ unter den Verkehrsteilnehmern die Möglichkeiten für ein Fehlverhalten zu entziehen.
Leider können wir nicht alle Probleme auf Anhieb lösen. So sind etwa Streckenverbote für bestimmte Nutzergruppen oder Lärmblitzer hier rechtlich nicht umsetzbar. Wohl aber werden „gelbe“ Karten – also Verwarnungen und Führerscheinentzugsmaßnahmen von unseren Führerscheinstellen konsequent angewandt. Auch ausländische Verkehrsteilnehmer werden ebenso verwarnt, wobei die Vollstreckung von Sanktionen im Ausland oft schwierig ist. Die Polizei verhängt hier insbesondere bei Ausländern vor Ort hohe Sicherheitsleistungen; illegal veränderte Fahrzeuge werden konsequent stillgelegt.
Der Nürburgring plant, das Thema über verschiedene Kommunikationskanäle mittels einer aufmerksamkeitsstarken Kampagne in den Fokus zu rücken. Die Besucher sollen Online über Social Media und auch vor Ort erreicht werden. Die Kampagne soll in Abstimmung mit Kommunen und Behörden zu Beginn der neuen Ringsaison starten. Einig war man sich, dass besonders Kommunikation und gegenseitiges Verständnis entscheidend sind.
Ziel der Kampagne ist es, den „Rowdies“ rund um den Nürburgring einen Perspektivwechsel aufzuzeigen – hin zu mehr Verständnis für die Region und die hier lebenden Menschen.
Wir stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung, die nur durch enge Zusammenarbeit der Behörden und Institutionen, mit Engagement und gegenseitigem Respekt bewältigt werden kann. Ich danke an dieser Stelle allen Beteiligten für ihren bisherigen Einsatz und bin sicher, dass wir gemeinsam auf einem guten Weg sind, die Lebensqualität in unserer Region zu verbessern.
Wir bleiben dran, unsere Straßen sicherer und unsere Ortschaften leiser zu machen.
Herzliche Grüße
Ihr Guido Nisius
